Den "Graurichtern" auf der Spur. Enteignungen: Rechtsstaatler kündigen Kampagne gegen Rechtsbeugung und Fehlurteile an.
Junge Freiheit Nr.21/07 vom 18.Mai 2007
Autor: Christian Rudolf
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Den „Graurichtern" auf der Spur
Enteignungen: Rechtsstaatler kündigen Kampagne gegen Rechtsbeugung und Fehlurteile an / Bundeskongreß Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum in Potsdam
an: „Es wurde manipuliert, geschoben und betrogen."Joachim Elgt, Sprecher der Interessengemeinschaft gegen Vermögensunrecht (IgV), eine von 14 Aktionsgruppen der ARE, bestätigte diese Einschätzung. Die Verantwortlichen in der kommunalen Verwaltung hätten die rechtmäßigen Grundstücksbesitzer um ihr Eigentum gebracht. Nach Hinaufklimmen der Karriereleiter bekleiden sie heute wichtige politische Ämter. Elgt nannte vor allem den derzeitigen Landtagspräsidenten Brandenburgs Gunter Fritsch (SPD), der seinerzeit als Landrat des Kreises Strausberg den eigentlichen Besitzern - Mittelständlern, Bürgerlichen - ihr Recht auf Restitution verwehrt habe (JF 49/06). Die Aktionsgemeinschaft fordert deshalb den Rücktritt des Politikers. Fritsch wies bisher alle Vorwürfe zurück: Er sei nicht direkt mit dem Fall befasst gewesen, behauptet er. Neben Fritsch wurde auch Kritik an Brandenburgs Justizministerin Beate Blechinger (CDU) laut, deren Familie 1990 in Fredersdorf ein Grundstück aus „Volkseigenturn" zum Schnäppchenpreis erworben hatte/Umstritten ist dieser Kauf zum einen, weil Blechin-gers Mann als Mitglied der Gemeindevertretung verbilligte Preise für einheimische Fredersdorfer mitbeschlossen und dann selbst davon profitiert habe. Die Kommunalaufsicht lag bei Landrat Gunter Fritsch.
Anmerkung ARE: Dieser im ganzen gelungene "Ausschnitts-Bericht" der JF zum 11. ARE-Kongreß in Potsdam gibt die positive Aufbruchstimmung des Treffens der Rechtsstaatler zutreffend wider, was auch an den Raktionen auf einzelne bevorstehernde
Ereignisse festzumachen ist: der sich im"Fall Dömel" ( Ersatzgrundstücks-Unrecht) bereits abzeichnende Erfolg RA von Raumers
und die zunehmende Öffentlichkeits-Reaktion in Brandenburg auf das Immobilien-Unrecht ( Stichwort: "Strausberg ist überall")
gehören ebenso dazu wie die Neuformierung der Neusiedler-Erben vor dem Menschenrechtsausschuß der UN in Genf ( Dr. Purps, zusätzlich mit beträchtliche wissenschaftlicher Unterstützung) und die Wirkung des gemeinsamen Besuchs in der Gedenkstätte Potsdam-Lindenstraße.- Im übrigen wird ergä#nzend auf den Text der verabschiedeten "Potsdamwer Erklärung " verwiesen. Hier ist dem JF-Berichterstatter im Schlußsatz ein Lapsus unterlaufen: denn - den "Unrechtsreport 2007" erstellen wir selbst mit unseren Mitstreitern aus Wissenschaft, Forschung und Rechtsanwendung. Die Regierung wird wohl kaum ihr eigenes Unrecht dokumentieren wollen und können. Aber bei ARE häuft sich das zu sichtende und akribisch aufzuarbeitende Material. ARE-Team.
Ein praktisches Beispiel: Stichworte "Befangenheit und Interessenlollision"
"Der 5. Senat des Bundesgerichtshofs wird sich in einem anhängigen Verfahren mit der Frage zu befassen haben, ob Rechtsvorgänge, die Rechtsfolgen an das Datum des 13. August 1961 knüpfen, von der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland als rechtswirksam anerkannt werden. Dieses Verfahren dürfte insbesondere durch die Besetzung des 5. Senats zu einer Sternstunde des Rechtsstaates werden. Der federführende Autor des Mauergesetzes im Bundesjustizministerium entscheidet als Richter des 5. Senats auch über das Schicksal des Gesetzes, an dessen Entstehung er in der Exekutive vor 10 Jahren federführend mitgearbeitet hat."
geschrieben von RA K. Alich zu Dr. Schmidt-Räntsch über die " Sternstunden des Rechtsstaates "