Ein Trauerspiel / MOZ, 16. Juni 2009
Von Hans Krump
Die englische Königin Elizabeth II. hatte kein Problem damit: nämlich dass ihre Untertanen erfuhren, dass ihre Majestät im Land zu den höchsten Empfängern von EU-Agrarsubventionen zählt. Anders in Deutschland, wo sich auf Druck des Bauernverbands Politiker – allen voran aus Bayern – mit Händen und Füßen lange dagegen wehrten, gemäß EU-Absprache die Empfänger von Agrarsubventionen aufzuführen. Und so auszusprechen, dass es nicht nur arme Bauern gibt, die vor dem Kanzleramt wegen Milchpreisen betteln müssen, sondern auch viele reiche Landwirte samt Großfirmen, die vom Steuerzahler kräftig gepäppelt werden.
Nun wurde das Trauerspiel – leider nicht ganz – beendet. Deutschland gab als letztes EU-Land seine Subventionsempfänger bekannt, bis auf die widerborstigen Bayern. Herauskam, was stets klar war: dass Betriebe mit großer Fläche am meisten Hilfen bekommen. Und dass es üppige Exportsubventionen gibt, weil so Agrarüberschüsse entsorgt werden. Davon profitieren ?große Konzerne wie Südzucker oder Nordmilch mit Millionenbeträgen. Der Steuerzahler sollte solche Wahrheiten schon erfahren.
Dienstag, 16. Juni 2009