Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Oez Berlin-Verlag 2012
9783942437028
374
EUR 19,90
Produktbeschreibung zu Der Wurzeln beraubt. Zwangsaussiedlung 1961 und die Folgen
Plötzlich stehen Lastkraftwagen vor der Tür. Sie waren nicht bestellt. Uniformierte wecken die Familie kurz vor Tagesanbruch mit Sturmklingeln. In vier Stunden sollen die privaten Sachen gepackt sein Was bis dahin nicht eingeladen war, durfte nicht mitgenommen werden.
Die Geschichte der Familie von Otto Schönemann klingt, als würde sie in Ostpreußen spielen - wie vor 66 Jahren, als die Menschen in Trecks vor der nahenden Front fliehen mussten.
Aber sie spielt 1961, nahe der Elbe in der ältesten Stadt der Prignitzregion - in einem kleinen über 1000 Jahre alten Ort an der niedersächsischen Grenze. Es trifft eine Handwerkerfamilie mit 99jahriger Tradition.
Der Sohn des Handwerkers ist der Autor dieser wahren Geschichte. Als 20jähriger trifft ihn und die 60jährigen Eltern die Aktion der DDR-Führung "Festigung". Im Parteideutsch der SED waren Auszusiedelnde "Ungeziefer", deren Traumatisierung erst nach dem Untergang der DDR aufbricht. Er beschreibt seine persönlichen Erlebnisse aus der Perspektive eines Opfers der kommunistischen Diktatur.
Der Autor setzt Tausenden Zwangsausgesiedelten (was nach dem Völkerrecht einer Deportation in Friedenszeiten entspricht) in seinem Buch ein literarisches Denkmal, reflektiert die politischen Bedingungen in der DDR, die Repressalien und Beschränkungen, aber auch den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfe der Menschen untereinander.
Enttäuscht resümiert er die völlig unzureichende Aufarbeitung der SED-Diktatur, den ungeahnt milden juristischen Umgang mit den Tätern seit 1990 sowie die saturierten Renten für das SED- und Stasi-Führungspersonal. Die Politik verweigert den Deportierten bis heute die Wiederherstellung ihrer Würde.
Sie erhielten bisher nicht einen Cent Entschädigung.
(Keine)
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