Feierstunde am Bodenreform-Denkmal. Aktionsgemeinschaft traf sich in Kyritz // Märkische Allgemeine, 3.September 2007
Feierstunde am Bodenreform-Denkmal
Aktionsgemeinschaft traf sich in Kyritz
KYRITZ Etwa 20 Mitglieder Freunde und Förderer der Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum e. V. (ARE) kamen am vergangenen Sonnabend am Bodenreform-Denkmal in Kyritz zu einer Feierstunde zusammen. Es war bereits das fünfte Treffen dieser Art in Folge. Eingeladen hatte der Vorsitzende der ARE, Manfred Graf von Schwerin.
Die Anwesenden erinnerten an die Ereignisse vom 2. September 1945 und ihre Konsequenzen. In der Einladung hieß es: "Kyritz 1945: Der KPD-Vorsitzende Pieck leitet mit der Verkündung der Demokratischen Boden- und Industriereform das bis heute folgenreiche Kapitel der Verfolgungen, Enteignungen und Vertreibungen ein." Ein Kranz für die Opfer der Bodenreform wurde niedergelegt. Im Anschluss daran hielt der Superintendent i. R. Ulrich Woronowicz eine Andacht. Diese wurde musikalisch vom Leiter der Kreismusikschule Harald Bölk (Trompete) und Juliane Felsch (Keyboard) umrahmt. Der Superintendent verlas Trostworte aus dem 139. Psalm. Sie lauteten: Von allen Seiten umgibst Du mich und hälst Deine Hand über mir." Dann bat er die Anwesenden, den Kampf um die Gerechtigkeit nicht aufzugeben oder in Rache umschlagen zu lassen, sondern ihn einfach loszulassen. "Wir dürfen hoffen, dass Gerechtigkeit zustande kommt", so Ulrich Woronowicz.
Manfred Graf von Schwerin erklärte im Anschluss daran, dass bereits 1300 Seiten Dokumentation über die Opfer der Verfolgung, Enteignung und Vertreibung im Zusammenhang mit der Bodenreform vorliegen. "Diese Seiten stellen die schrecklichen Schicksale in den Mittelpunkt, die sonst verharmlost werden", ist sich Graf von Schwerin sicher. Er freut sich darüber, dass es in Sachen Kyritzer Dokumentationszentrum über die Bodenreform neue Entwicklungen gibt. So soll es ein Gespräch darüber auf Landesebene geben, erklärte der ARE-Vorsitzende. Er plant die erste Ausstellung im kommenden Jahr. "Auch wenn das in der Weberstraße noch nicht möglich ist", so der Graf. Für ihn steht fest, dass Kyritz die Drehscheibe für die Aufarbeitung der Bodenreform werden muss. rab
Siehe Anhang --> Fotos
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