ARE- Presseerklärung : „ Ein Europa-Abgeordneter und die Lebenslügen “
P r e s s e m i t t e i l u n g 08.06.09.
„ Ein Europa-Abgeordneter und die Lebenslügen “
ARE zur Position von Christian Ehler (CDU) - „ Märchenerzählung über Kleinbetriebe“
Unter Hinweis auf den Bericht im MAZ Prignitz-Kurier am 05.06. 09 hat sich der Bundesvorstand des ARE- Zusammenschlusses, der sich schwerpunktmäßig auch um die Probleme im ländlichen Raum kümmert und sich daher für landwirtschaftliche Privatbetriebe aller Größen, Wieder- und Neueinrichter einsetzt, zu den in der Presse wiedergebenen Äußerungen des Europa-Abgeordneten
Dr. Christian Ehler wie folgt geäußert:
„Es ist zwar richtig gesehen, dass die bisherige Subventionspolitik nicht mehr tragbar ist.Die EU wird in Kürze mit Sicherheit empfindliche Einschnitte vornehmen müssen, schon aufgrund der veränderten Gesamt-Wirtschaftslage und der EU-Wettbewerbsregelungen.- Das sagte der ARE-Bundesvorsitzende Manfred Graf v. Schwerin am 08.Juni d.J. in Potsdam.
Wenn der Abgeordneter Ehler allerdings die Trennung von „deutsch-deutschen Lebenslügen“ fordert mit Zielrichtung auf eine einseitige „konsequente Unterstützung ostdeutscher Großbetriebe“ und dies damit begründet, diese seien „ wesentlich effizienter als die Kleinbetriebe in Westdeutschland“,so muss er sich fragen lassen, wie er eigentlich darauf kommt, meinte der ARE-Chef kritisch. -Denn richtig ist das genaue Gegenteil, so von Schwerin. Kleinere Betriebe sind in der Regel faktisch und bewiesenermaßen weitaus effizienter, womit nichts gegen gut wirtschaftende größere Agrarunternehmen gesagt sein soll, erläuterte er.
Gut nachzulesen ist dies übrigens laut ARE, unter anderem in den vom Landwirtschafts- ministerium herausgegebenen Vergleichszahlen aus den Testbetrieben, z.B. für die gewinnstarken Jahre 2007 / 08: Hieraus geht u.a. hervor , dass der ostdeutscher Großbetrieb mit 1.300 ha zwar einen Jahresgewinn von 202.000 Euro einfuhr. Allerdings müsste die Subventionsleistung von
400 Euro pro ha in Abzug gebracht werden,so dass vom 202.000-Gewinn 460.000 Euro herunter zu rechnen sind. Ist das etwa die „ wesentlich größere Effizienz“? Oder wird hier – aus welchen Gründen auch immer- mit falschen Zahlen gearbeitet, und der Öffentlichkeit werden dann Märchen erzählt, nach dem Motto: es überprüft sowieso kaum einer.
Ärgerlich sei auch, so Graf v. Schwerin weiter, dass durch das Spiel mit falschen Karten der weiteren Entvölkerung auf dem Lande und einem „Plattmachen“ der bäuerlichen, echt privaten und Nebenerwerbsbetriebe das Wort geredet werde. Der ländliche Raum brauche dringend die Vielfalt landwirtschaftlicher und mittelständischer Unternehmen für seine, immer noch stockende Belebung.
„Auch stehen die Äußerungen des Abgeordneten Ehler gegen Privat- und Kleinbetriebe wohl kaum im Einklang mit Programm und Zielen seiner Partei, der Union, sie bilden auch einen Gegensatz zur eindeutigen Zielsetzung der Europäischen Gemeinschaft, sagte der ARE-Bundesvorsitzende. -Er kündigte ein öffentliche Auseinandersetzung zu diesem Thema in nächster Zeit in der Region an .„ Wir werden das Thema auch in Brüssel und beim EU.-Parlament zurSrache bringen.“ are-pressestelle