Gutshaus als Zentrum: In Plänitz soll ein Dokumentationsort der ARE entstehen / MAZ von Renate Zunke
NEUSTADT/PLÄNITZ - Zum Bundeskongress der Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum (ARE) reisten am Wochenende 70 Mitglieder der Gemeinschaft an, sogar aus den USA (MAZ berichtete). Am Sonnabend befasste man sich im Hotel Sankt Georg, dem Tagungsort, vor allem mit rechtlichen Fragen. Es wurde unter anderem referiert zu den Themen: Versagen der Justiz in Sachen Eigentumsschutz, Wiedergutmachungsrecht, Fehlinterpretation der Geschichte.Zum Programm des Kongresses gehörte nun gestern laut Ankündigung eine „wichtige Besichtigung nahe Neustadt“. Mitglieder der ARE und des gemeinnützigen Vereins „Fördergemeinschaft Recht und Eigentum“ mit Sitz in München trafen sich am alten Gutshaus in Plänitz. Wie MAZ erfuhr, soll im Gutshaus das Dokumentationszentrum für die Aufarbeitung der Geschichte von 1945 bis 1989 entstehen, gleichzeitig ein Tagungszentrum. Das Projekt der Bodenreformgegner ist schon länger im Gespräch.Noch gehören Gutshaus und das daneben befindliche ehemalige Brauereigebäude der Plänitzer Agrargenossenschaft. Die will die Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, aber an die Fördergemeinschaft, einer Schwester der ARE, verkaufen, erfuhr MAZ von Manfred Graf von Schwerin. Er sagte: „Der Vorvertrag ist im Entstehen“. Das Gutsgebäude gehörte einst derer von Rathenow, die nach 1945 enteignet wurden. Beim gestrigen Vor-Ort-Termin waren Nachfahren dabei. Es sind Eberhard und Erika Güssow aus Hamburg. Die Mutter von Eberhard Güssow war eine geborene Rathenow. Die Güssows haben nach der Wende dafür gesorgt, dass die wertvollen Familiengräber auf dem Kirchhof restauriert wurden, außerdem ihren Beitrag bei der Sanierung der alten Fachwerkkirche geleistet. Gestern konnte Eberhard Güssow wertvolle Hinweise zur Geschichte und dem einstigen Aussehen der Gutsgebäude geben. Vor Ort war ebenfalls bereits eine Architektin, in Sachen anstehender Sanierung. (Von Renate Zunke)