Bodenreform: Gutshaus der Erinnerung. Erste Arbeiten an der künftigen Dokumentationsstätte in Plänitz / MAZ
PLÄNITZ - Das Bodenreformmuseum unter Mitwirkung der Arbeitsgemeinschaft Recht und Eigentum e. V. (ARE) kommt nicht nach Kyritz. „Zwar hat der damalige KPD-Vorsitzende Wilhelm Pieck dort die Reform verkündet, umgesetzt wurde sie aber zuerst in Plänitz. Hier wollen wir daran erinnern“, sagt Manfred Graf von Schwerin, Bundesvorsitzender der ARE. Mitglieder trafen sich gestern im Neustädter Parkhotel „St. Georg“, um das Aktionsprogramm für 2009 zu besprechen. Das Dokumentationszentrum im Plänitzer Gutshaus stellt dabei nur einen kleinen Teil dar.
Hier wird inzwischen gearbeitet. Der Lübecker Stefan Lorenz, Denkmalpflege-Techniker von Beruf, ist dabei, bauliche Gegebenheiten Raum für Raum zu erfassen. Das funktioniert mit Hilfe eines Tackymeters plus Laptop, mit denen der gelernte Schreiner und Zimmermann aus der Marzipanstadt digitale Pläne zeichnet. Textliche Erklärungen sollen ab der nächsten Woche folgen. Beides bildet die Grundlage dafür, die erste von vier Ausbauetappen in Angriff nehmen zu können. Im Sommer sollen die ersten Teilflächen für kleine Ausstellungen zur Verfügung stehen, kündigte Graf von Schwerin an. Die komplette Sanierung wird freilich viel, viel länger dauern und geschätzte 750 000 Euro kosten. Der Bundesvorsitzende rechnet fest mit EU-Fördermitteln. Ein großer Teil der Kosten wird zurzeit privat vorfinanziert.
Die Datenbank der Aktionsgemeinschaft umfasst gegenwärtig rund 2000 Seiten. Ausdrucke von Erinnerungen, Dokumenten und Zeitzeugenberichten sollen noch in diesem Jahr ausgestellt werden.
(Von Wolfgang Hörmann)
MAZ, 14.02.2009