Abgeschickt von Jürgen Gruhle am 03 November, 2004 um 16:25:47
Wie sich die Bilder gleichen!
Damals flohen die Menschen vor den Folgen des 30-jährigen Krieges und der Pest aus dem Land, heute vor denen einer verfehlten Strukturpolitik im ländlichen Raum, deren Profiteure die „Roten Barone“, das heißt die ehemaligen LPG-Vorsitzenden und SED-Landwirtschaftsfunktionäre, sind, egal, in welchem Gewand sie heute daherkommen.
In seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schreibt Theodor Fontane über Aufzeichnungen aus den Gottesberger Kirchenbüchern (Grafschaft Ruppin) Folgendes: „In diesem Jahr [1638] ist das Volk armuthalber aus dem Lande gelaufen, nach Hamburg und Lübeck, allwo sie geblieben, sonderlich das junge Volk. Und weil die Pest in diesem Jahre sehr grassiret, und die Leute wegen beständiger Kriegsgefahr in den Dörfern nicht haben bleiben können, so ist der eine hier und der andere dort hin geflogen und ist der eine hier und der andere dort gestorben.“