Abgeschickt von Jürgen Gruhle am 08 November, 2004 um 14:58:44
Den Standpunkt unserer ehemaligen thüringer Landtagspräsidentin, Frau Lieberknecht, dass die Abschaffung des 3. Oktobers als Erinnerungsdatum an die deutsche Wiedervereinigung 1990 ein Ausmaß an nationaler Daseinsvergessenheit im unglaublichen Ausmaße darstellen würde, teile ich voll und ganz.
Solche Ausmaße an bewusster Ignoranz gab es in der, zumindest ostdeutschen Geschichte, schon einmal. Damals ging es allerdings, so ganz nebenbei her, um kirchliche Feiertage. Im Zusammenhang mit der geplanten Einführung der 5-Tage-Arbeitswoche beschloss die DDR-Regierung am 3. Mai 1967, den Ostermontag, den Himmelfahrtstag, den Reformationstag und den Buß- und Bettag aus dem Feiertagskalender zu streichen. Der Karfreitag und der Pfingstmontag mussten fortan "eingearbeitet" werden.